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MOOC, COOC, SPOC, SOOC: Wo liegt der Unterschied?

Zusammenfassung

Als Ausbilder oder Bildungseinrichtung denken Sie darüber nach, aus geschäftlichen Gründen, um Ihren Bekanntheitsgrad zu steigern oder einfach, weil Sie Ihre digitale Transformation einleiten möchten, ins E-Learning einzusteigen? Die Frage lautet natürlich nicht, ob Sie die richtige Entscheidung treffen (denn Sie treffen die richtige Entscheidung), sondern wie Sie mit dem E-Learning beginnen! Es gibt mindestens vier verschiedene digitale Ausbildungsarten, die wir Ihnen im Folgenden näher erläutern möchten, damit Sie die spezifischen Merkmale verstehen und schließlich das für Sie passende Format auswählen können.

Was bedeutet MOOC?

Ein MOOC (Massive Open online Course) ist eine Online-Ausbildung, die von einem professionellen Ausbilder oft kostenlos angeboten wird und in der Regel auf einer Plattform zugänglich ist, die auf diese Art von digitalen Ausbildungsformaten spezialisiert ist. MOOCs werden häufig von Schulen oder Universitäten, aber auch von Bildungseinrichtungen angeboten. Es sind keinerlei Voraussetzungen erforderlich. MOOCs stehen jedem meist nach einer einfachen Registrierung offen und sie werden auf dem Portal der Einrichtung, die den MOOC anbietet, zur Verfügung gestellt. Die Lernenden profitieren von qualitativ hochwertigen Online-Kursen, aber auch von der Anwendung des neu Gelernten mit praktischen Übungen, Quiz, Fallbeispielen usw. Die in den MOOCs entwickelten Themen sind äußerst vielfältig: Kommunikation, Webentwicklung, Management, Wirtschaft, Digitalisierung, Informationswissenschaften, Sprachen, Kunst usw. Die behandelten Themen sind breit gefächert und zeichnen sich durch reichhaltige Inhalte aus.  Will man nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung eine Zertifizierung oder ein Diplom erwerben, muss meistens die kostenpflichtige Version des MOOC gewählt werden. Eine Option, die für einen Lernenden interessant sein kann, der seine neu erlernten Fähigkeiten später z. B. auf dem Arbeitsmarkt einsetzen möchte. Ein solches Zeugnis im Lebenslauf ist in der Tat ein Pluspunkt bei der Arbeitssuche.

Der große Vorteil dieses Ausbildungskonzepts besteht in seiner umfassenden Zugänglichkeit. MOOCs sind für jeden jederzeit und von jedem Ort aus zugänglich sind, sofern ein Computer, ein Tablet oder ein Smartphone mit Internetanschluss zur Verfügung stehen. Sie bieten die Möglichkeit, je nach Bedarf und Lust, entweder in ein Thema einzusteigen oder berufliche Kenntnisse auf den neuesten Stand zu bringen. Die Sequenzen dauern meistens rund zehn Minuten und erstrecken sich über mehrere Wochen. So können die Teilnehmenden an MOOCs, ob Studierende, Angestellte oder Freiberufler, diese Ausbildungen mit ihren beruflichen Anforderungen vereinbaren.

Der größte Nachteil eines MOOC: Da MOOCs meistens kostenlos sind und in der Regel keine Interaktion mit dem Ausbilder ermöglichen, brechen viele Teilnehmende ab und nur eine kleine Gruppe hält bis zum Ende durch (ca. 10 % aller Teilnehmenden). Denn ohne Personalisierung ist es schwierig, die Teilnehmenden bei der Stange zu halten. Um dies zu vermeiden, sollten Sie ein Programm mit einem freiwilligen Tutorensystem anbieten oder eine Lerngemeinschaft über soziale Netzwerke oder ein Forum aufbauen. Sie können auch eine Blended Learning-Ausbildung aufbauen, d. h. eine Kombination aus Online- und Präsenzunterricht. Ausbildungen mit diesen beiden Unterrichtsformen sprechen die Studierenden an.

Was bedeutet COOC?

Ein COOC (Corporate Online Open Course) ist eine digitale Ausbildung, die ebenfalls von einem professionellen Ausbilder geleitet wird und das MOOC-Modell übernimmt. Dieser Ausbildungstyp kombiniert einen theoretischen Teil in Form von Online-Videos und einen praktischen Teil mit konkreten Übungen, Quizfragen, aber auch Serious Games oder Gruppenarbeiten, um den Lernenden die Möglichkeit zur Interaktion zu geben.

Im Gegensatz zum MOOC steht der COOC nur einer begrenzten Anzahl von Lernenden offen. Der Grund dafür ist einfach: Hier bieten Unternehmen ihren Mitarbeitenden eine Ausbildung an, um die Entwicklung von Kompetenzen und Know-how zu fördern. Ein COOC kann auch Kunden, potenziellen Kunden, Lieferanten oder Partnern angeboten werden, um ein Produkt oder eine Dienstleistung vorzustellen, oder auch Bewerbern im Rahmen eines Einstellungsverfahrens.

Indem Unternehmen auf diese Weise über einen oder mehrere Aspekte ihrer Tätigkeit oder ihres Unternehmens informieren, bieten sie eine Dienstleistung an und arbeiten gleichzeitig an ihrem Markenimage und ihrer Bekanntheit. Ob es darum geht, Schlüssel zum Verständnis der Unternehmenskultur, eines Produkts oder einer Dienstleistung zu geben, oder ob das Unternehmen seinen Mitarbeitenden über dieses Lernformat die Möglichkeit der Kompetenzsteigerung anbieten möchte, im COOC finden sich alle Zutaten, die den Erfolg des MOOC ausmachen: Der Lernende absolviert die Ausbildung, wenn er Zeit hat und wo er möchte, solange er einen Internetzugang hat, die Ausbildung wird von einem erfahrenen Ausbilder geleitet, eventuell wird eine Lerngemeinschaft gegründet, die den Austausch fördert, und die durch Videos neu erworbenen Kenntnisse werden in die Praxis umgesetzt Es kann eine Bescheinigung über den erfolgreichen Abschluss der gesamten Ausbildung oder auch einzelner Module, die bestimmte Fähigkeiten vermitteln, ausgestellt werden.

Der große Vorteil von COOCs ist die Flexibilität für die Lernenden. Sie können ihren Lernprozess nach Belieben und entsprechend ihrem Arbeitsprogramm gestalten. Sie sind organisatorisch leicht aufzubauen: Die Suche nach einem Zeitfenster und einem Ort, um alle Lernenden zusammenzubringen, fällt weg. COOCs sind zudem passgenau auf das Unternehmen ausgelegt: Sie sind in den Farben des Unternehmens gestaltet (und profitieren daher von einem guten Image, da sie die Investition des Unternehmens in dieses Lernangebot belegen). In COOCs werden Kenntnisse oder Probleme behandelt, die ebenfalls unternehmensspezifisch sind. Daher sind sie für das Publikum interessant.

Da die Gefahr des Abbruchs der Ausbildung wie bei MOOCs trotzdem besteht, ist es wichtig, die Truppen zu motivieren! Die mit der Ausarbeitung des COOC beauftragte Bildungseinrichtung sollte daher ein Belohnungssystem einrichten, das möglichst vielen gefällt (Scoring, interne Zertifizierung usw.), und eventuell auch die Betreuung der Lerngemeinschaft übernehmen. Denn Interaktion ist der beste Weg, um bei den Teilnehmenden Engagement zu wecken.

Was bedeutet SPOC?

Ein SPOC (Small Private Online Courses) sieht auf den ersten Blick wie ein kostenpflichtiger MOOC aus. Die Inhaltsformate sind die gleichen. Das Schema lautet: Theoretische Videos und die Validierung der Lernprozesse durch praktische Übungen in verschiedenen Formen (Quiz, Fallbeispiele usw.). Doch ein SPOC ist nicht öffentlich. Er richtet sich an eine Gruppe von Personen, die entweder im selben Unternehmen arbeiten (unternehmensinterne SPOCs) oder aus verschiedenen Unternehmen (unternehmensübergreifende SPOCs) stammen. Er ist recht zielgerichtet, da er sich an ein Publikum richtet, das auf sein Fachgebiet spezialisiert ist. SPOCs sind daher stärker in der Art einer personalisierten Ausbildung gestaltet.

Wie der SOOC legt auch der SPOC den Schwerpunkt auf den Austausch zwischen dem Ausbilder und den Lernenden und den Lernenden untereinander. Beim Aufbau eines SPOC ist es möglich, ein individuelles oder kollektives Coachingsystem einzubinden. Dadurch werden die Lernenden motiviert und gleichzeitig ihre Erfolgschancen durch qualitatives (und quantitatives) Monitoring maximiert. Der Einsatz von sozialen Netzwerken, Foren und Videokonferenzen bezweckt ferner die Stärkung des Zusammenhalts der Gemeinschaft, die aufgrund der geringen Teilnehmerzahl ein echtes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt und sich nach einigen Wochen der Ausbildung gut kennt und Beziehungen aufbaut. Hierin liegt im Übrigen eine der Stärken des SPOC! Der Ausbilder kann bei dieser kleinen Zahl von Lernenden auf jeden einzelnen individuell eingehen, wenn Bedarf besteht. Daher ist es wichtig, dass die Anmeldungen zu einem SPOC begrenzt werden.

Am Ende der Ausbildung werden ein Leistungsnachweis ausgestellt und Managern, Ausbildungsleitern usw. eine Bilanz zur Verfügung gestellt. Der SPOC ist ein beliebtes Ausbildungsinstrument für Unternehmen.

Was bedeutet SOOC?

Ein SOOC (Small Online Open Courses) ist eine digitale Ausbildung, die allen offen steht. Wie bei allen bisher erwähnten Ausbildungsarten ist nicht die Form das unterscheidende Merkmal. Man findet theoretische Videos und eine praktische Anwendung mit Übungen, Quiz, Fallbeispielen usw.

Ein SOOC richtet sich jedoch aufgrund der präzisen Bezeichnung der Ausbildungsgänge an ein relativ fachkundiges Publikum. Seine größte Besonderheit liegt in seinem Fokus auf die soziale Dimension. Der SOOC stützt sich vor allem auf soziale Netzwerke, um den Austausch und die Kontaktaufnahme zwischen den Lernenden sowie zwischen Lernenden und Ausbildern zu fördern. Dabei kann es sich um private Facebook-Gruppen oder das soziale Netzwerk der Plattform, die die Ausbildung hostet, handeln, und die einen Zugang nur mittels persönlicher Logins erlauben, oder auch um Diskussionsforen.

So werden die Lernenden während der gesamten Ausbildung dazu aufgefordert, sich über den Inhalt der Fernausbildung und die konkreten Anwendungen sowie ihre bewährten Praktiken, ihre Beobachtungen, eine Ressource, Anekdoten aus dem Berufsalltag usw. auszutauschen.

Bei dieser Art von Ausbildung ist es wichtig, bereits bei der Erstellung Zeit und Ressourcen für die Betreuung der Lerngemeinschaft durch die Ausbilder oder einen Community-Manager einzuplanen. Dieser sollte nicht nur die Kommentare moderieren und Antworten zu bestimmten Themen erbringen, sondern auch abwechslungsreiche Posts anbieten, um die Lernenden zu motivieren.

Es ist ebenfalls wichtig, eine Messung der Ergebnisse der Ausbildung einzuplanen: Zeit, die für jedes Modul aufgewendet wurde, Zeit, die für den Abschluss der Ausbildung benötigt wurde, Anzahl der Verbindungen, Anzahl der Beiträge in sozialen Netzwerken oder im Forum usw. So kann dem Ausbildungsleiter präzise Bericht erstattet werden.

Vor- und Nachteile von E-Learning-Methoden

 

  MOOC COOC SPOC SOOC
Einfache Definition Online-Ausbildung, die jedem jederzeit und überall offen steht. Online-Ausbildung für Mitarbeitende und neu eingestellte Beschäftigte, Kunden und Interessenten sowie Partnern eines Unternehmens, die jederzeit und überall zugänglich ist. Online-Ausbildung, die nur einer begrenzten Teilnehmerzahl offen steht. Online-Ausbildung für Berufstätige im Rahmen ihrer Weiterbildung.
Für wen? Für Lernende, die sich in ein Gebiet einarbeiten oder ihr Wissen erweitern möchten. Für Mitarbeitende, neu eingestellte Beschäftigte, Kunden und Interessenten, Partner von Unternehmen. Für Berufstätige, die ihre Kompetenzen erweitern möchten. Für Berufstätige, die ihre Kompetenzen erweitern möchten.
Wie lange dauert es, eine solche Ausbildung zu erstellen? Mehrere Wochen Mehrere Wochen Mehrere Wochen Mehrere Wochen
Vorteile Für alle zugänglich, oft kostenlos. Ermöglicht es jedem, sich zu einer Vielzahl von Themen weiterzubilden. Beliebt bei Lernenden, da sie ihre Zeit frei einteilen und die Ausbildung zu einem geeigneten Zeitpunkt absolvieren können. Beinhaltet eine Betreuung und einen regelmäßigen Austausch mit dem Ausbilder, so dass die Lernenden motiviert werden, bis zum Ende der Ausbildung durchzuhalten. Beliebt bei Lernenden wegen des Austauschs mit anderen Lernenden und den Ausbildern, so dass Beziehungen geknüpft werden können.
Nachteile Die Lernenden werden während ihrer Ausbildung nicht vom Ausbilder oder der Plattform betreut. Dieses Format beugt einem möglichen Motivationsabfall der Lernenden während der Ausbildung nicht vor. Begrenzte Anzahl von Ausbildungsplätzen. Eine nicht personalisierte Betreuung der Lernenden durch den Ausbilder.
         

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