Digiformag Logo - Le magazine de la formation professionnelle
, Kommunikation

Soft Skills im Fokus: Die Bedeutung und Entwicklung sozialer Kompetenzen in der beruflichen Fort- und Weiterbildung

Zusammenfassung

In der heutigen Arbeitswelt wird zunehmend erkannt, wie entscheidend Soft Skills für den Erfolg von Einzelpersonen und Unternehmen sind. Im Gegensatz zu den „Hard Skills“, die sich auf technische und fachliche Fähigkeiten beziehen, umfassen Soft Skills zwischenmenschliche Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamarbeit, Konfliktlösung und emotionale Intelligenz. In einer vernetzten und interdisziplinären Welt sind soziale Kompetenzen von unschätzbarem Wert. Wie aktuelle Trends zeigen, legen Fort- und Weiterbildungsprogramme immer mehr Wert auf die Entwicklung von Soft Skills.

Fachkompetenz vs. Soft Skills – Was zählt mehr?

Während Fachkompetenz in spezialisierten Bereichen – wie in juristischen Berufen – essentiell ist, gewinnen Soft Skills anderen Berufsfeldern an Bedeutung. Besonders Führungskräfte müssen über ausgeprägte Soft Skills verfügen, um effektiv zu arbeiten, ihre Mitarbeiter zu motivieren und individuellen Führungs- und Förderungsbedarf einzelner Mitarbeiter zu erkennen. Selbst hochqualifizierte Fachkräfte können an mangelnder Kritikfähigkeit oder Selbstüberschätzung scheitern. Gerade in höheren Positionen ist es häufig wichtiger, andere selbstbewusst überzeugen und führen zu können, als spezifisches Fachwissen zu besitzen.

Natürlich sind Soft Skills auch abseits von Führungspositionen entscheidend. Besonders in Berufen, die denen der Umgang mit Kunden, Patienten oder Klienten zum täglichen Alltag gehört, unterscheiden Soft Skills einen guten von einem exzellenten Mitarbeiter. Das erkennen auch immer mehr Arbeitgeber, für die fehlende allgemeine oder stellenspezifische Soft Skills im Bewerbungsverfahren das Aus für einen Bewerber bedeuten können.

Die Vorteile von Soft Skills:

Für Arbeitnehmer:

Neben der persönlichen Entwicklung haben soziale Fähigkeiten für Arbeitnehmer auch im Berufsleben zahlreiche Vorteile und können neue Karrierechancen bieten. Anpassungsfähigkeit und Zeitmanagement helfen beispielsweise dabei, mit den Anforderungen einer sich schnell verändernden Arbeitswelt umzugehen, während Kreativität und Problemlösungsfähigkeit es ermöglichen, Herausforderungen innovativ und effektiv anzugehen​.

Für Arbeitgeber:

Die Bedeutung von Soft Skills in der Arbeitswelt ist unbestritten und kommt daher auch den Unternehmen zugute. Kommunikation, Führung und Teamarbeit sind nur einige der Schlüsselkompetenzen, die den Arbeitsalltag effizienter und produktiver gestalten. Beispielsweise ermöglicht effektive Kommunikation eine klarere Abstimmung zwischen Teams und Abteilungen. Gute Führungskompetenzen schaffen dagegen eine inspirierende Arbeitsatmosphäre, die wiederum die Mitarbeitermotivation und -produktivität steigert.

Fort- & Weiterbildungsangebote – Soft Skills im Fokus

Es gibt eine breite Palette von Programmen und Kursen zur Schulung sozialer Kompetenzen. Diese reichen von kurzen Workshops und Seminaren über Online-Kurse bis hin zu längeren Fort- und Weiterbildungsprogrammen.

Beispiele:

Kommunikationstraining: Hier lernen die Teilnehmer, ihre verbale und non-verbale Kommunikation zu verbessern, effektive Gespräche zu führen und Feedback konstruktiv zu geben und zu empfangen.

Führungskräftetraining: In diesen Fortbildungen werden verschiedene Führungsstile mit einem Fokus auf Teamführung, Konfliktmanagement und motivierende Mitarbeiterführung entwickelt und vertieft.

Teamarbeit und Kollaboration: Diese Programme zielen darauf ab, effektive Teamarbeit und Kollaboration zu fördern. Inhalte können Projektmanagement, interkulturelle Kompetenz und die Entwicklung einer positiven Teamkultur umfassen.

Um Soft Skills zu trainieren, gibt es viele unterschiedliche Methoden

Interaktive Workshops und Seminare: Diese fördern den aktiven Austausch und die Zusammenarbeit durch Diskussionen, Gruppenaktivitäten und praxisnahe Übungen.

Feedback und Reflexion: Durch individuelles und Gruppenfeedback können Teilnehmer ihre Fähigkeiten reflektieren und verbessern.

E-Learning-Kurse: Online-Module bieten flexible Lernzeiten und interaktive Elemente zur Selbstbewertung.

Gruppenprojekte und Team-Aufgaben: Diese fördern die Zusammenarbeit, Kommunikation und problemlösende Fähigkeiten in einem Team-Kontext.

Diskussionsforen und Peer-Review: Teilnehmer können ihre Arbeit teilen, Feedback erhalten und die Arbeiten anderer bewerten, um Kritik sachlich zu äußern und selbst kritikfähiger werden zu können.

Innovative Technologien und Lernmethoden zur Soft-Skills-Schulung:

Virtual Reality (VR) bietet ein potenzielles Lernumfeld für Soft-Skills-Trainings. Durch die Simulation realer Szenarien können Teilnehmer ihre kommunikativen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten in sicherer Umgebung üben. Gleichzeitig ermöglichen Lernplattformen mit Gamification-Elementen eine engagierte und interaktive Erfahrung, die das Erlernen von Soft Skills fördert. Feedback-Algorithmen und KI-gestützte Analysetools bieten zudem individuelle Rückmeldungen und personalisierte Lernpfade, die den Lernprozess effektiv unterstützen.

Insbesondere Soft Skills wie Kommunikations-, Präsentations- oder Verhandlungskompetenzen können dadurch erprobt und verbessert werden. Mithilfe von VR-Trainings lässt sich beispielsweise die non-verbale Kommunikation eines Mitarbeiters in Bezug auf seine Kunden oder Patienten trainieren. Sie können auch zu einer besseren interkulturellen Verständigung beitragen oder Führungskräfte auf ihre neue Position und den Umgang mit ihren Mitarbeitenden vorbereiten.

Insgesamt lassen sich vor allem Gesprächsverläufe und -situationen simulieren und anschließend reflektieren, um sich der eigenen Wirkung bewusst zu werden und gezielt unterschiedliche Soft Skills zu verbessern. Der Vorteil dabei ist ganz klar, dass Situationen deutlich realer und ohne menschlichen Einfluss simuliert werden und auch Gefahrensituationen ohne Risiko nachgestellt werden können. Beim Einsatz der Technologien jedoch zu bedenken, dass das Risiko einer kognitiven Überlastung der Teilnehmer besteht, da auch der Umgang mit den neuen Technologien erst gelernt sein will.

Aktuelle Entwicklung

Beispiele:

Die Bedeutung von Soft Skills ist in der beruflichen Weiterbildung bereits angekommen. Laut einer Statistik des wbmonitors – einem Kooperationsprojekt des Bundesinstitutes für Berufsbildung (BIBB) und des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung – lag der Angebotsschwerpunkt von Fort- und Weiterbildungen bereits 2020 prozentual auf Platz Eins. Selbst in Angeboten, die einen anderen Schwerpunkt aufwiesen, werden Soft Skills eingebunden.

Aber nicht nur für die Teilnehmer der Weiterbildungen rücken Soft Skills in den Fokus, auch für Lehrende ist die Entwicklung der eigenen Soft Skills von besonderer Relevanz.

Soft Skills: Die Kompetenzen der Zukunft?

Die Bedeutung von Soft Skills wird in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter steigen. Neue technologische Entwicklungen bieten spannende Möglichkeiten für die Weiterbildung in diesem Bereich. Virtual Reality, Augmented Reality und gamifizierte Lernplattformen ermöglichen praxisnahe und interaktive Lernumgebungen, die das Erlernen von Soft Skills auf eine neue Ebene heben.

Auch ein globaler Blick zeigt: der Trend sagt eine steigende Nachfrage und ein erhöhtes Angebot an Soft-Skills-Trainings voraus. Von 26,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 wird erwartet, dass die Nachfrage bis 2028 auf 53,1 Milliarden US-Dollar ansteigt. Die zunehmende Automatisierung und die raschen technologischen Fortschritte unterstreichen die Bedeutung von Soft Skills zunehmend – schließlich werden den Arbeitnehmern damit immer mehr Fachkompetenzen abgenommen.

Die Investition in die Entwicklung von Soft Skills ist eine Investition in den Erfolg des Einzelnen und des Unternehmens. Fort- und Weiterbildungsorganisationen in Deutschland haben die Chance, sich in diesem wichtigen Bereich zu engagieren und so zur Entwicklung einer kompetenten und zukunftsfähigen Arbeitskraft beizutragen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

Meistgelesenes

Checkliste: Qualitätskriterien für berufliche Weiterbildungen

Veränderte Lebensbedingungen fordern neue Ausbildungsberufe

Die Bedeutung des Constructive Alignment

MOOC, COOC, SPOC, SOOC: Wo liegt der Unterschied?

Adaptive Learning: Die Zukunft der (Aus-)Bildung?

Freiberufliche Ausbilder: Wie lassen sich Beruf und Privatleben vereinbaren?

Ausbilder: Schämen Sie sich nicht mehr für Ihr LinkedIn-Profil, sondern machen Sie es zu einem Wettbewerbsvorteil

Sehbehinderung und Ausbildungsmaterialien: Lassen Sie uns keine Zeit verlieren

©2024 Digiformag – Das Magazin für Einrichtungen und Ausbilder von Digiforma – Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Kontact

×