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Wie verhält es sich mit Snack Content oder Micro Learning?

Zusammenfassung

Snack Content oder Micro Learning: Fast Food der Ausbildung oder echte Lern-Innovation? Die Meinungen über diesen neuen Trend, der seit einigen Jahren viel von sich reden macht, sind geteilt. Während die einen einen Wissens- und Kompetenzverlust befürchten, sehen andere in diesen Formaten eine großartige Chance, ihre Lehrmethoden zu verbessern, die Aufmerksamkeit der Lernenden zu wecken und viele andere Vorteile mehr. Sie wissen nicht, was Sie davon halten sollen? Befürchten Sie einen Verlust der Qualität Ihrer Ausbildungen? Folgen Sie diesem Leitfaden, um alles Wissenswerte über diese Formate zu erfahren und sie vielleicht auch selbst anzubieten.

Micro Learning: eine Analyse!

Micro Learning, Snack Content, Nugget Learning, Fast Learning usw. sind allesamt Bezeichnungen für ein und denselben Trend im E-Learning, der die Schlagzeilen der Bildungsblogs beherrscht. Aber worum geht es genau?

Was genau ist das Micro Learning?

Hinter all diesen Anglizismen verbirgt sich in Wirklichkeit eine recht einfache Definition: die des „Mikrolernens“ bzw. der kurzen, digitalen Ausbildungsmodule. Diese Inhalte lassen sich ebenso leicht „konsumieren“ wie ein YouTube-Video, dauern in der Regel nicht länger als 5 Minuten und konzentrieren sich auf einen bestimmten Begriff oder Punkt. Sie sind benutzerfreundlich und können jederzeit abgerufen werden. Lernen zum Greifen nahe für alle, die wenig Zeit haben, aber etwas lernen wollen. Snack Content ist überall in unserem Alltag präsent, besonders aber in den sozialen Netzwerken. Diese sind de facto zum Vektor für den Austausch von Informationen, Videos und Expertisen geworden.

Dieser Trend wurde in den letzten Jahren viel diskutiert, ist aber eigentlich nichts Neues. Der Ausdruck wurde erstmals 2002 verwendet. Der österreichische Autor Theo Hug, der damals viele Beiträge zu diesem Thema schrieb, mahnte bereits zur Vorsicht bezüglich des Gebrauchs und der Bedeutung, die von Land zu Land sehr unterschiedlich sind. Wie ist dieser Trend entstanden? Im Zuge der Digitalisierung und der Fülle an Medien und Inhalten haben sich diese Kurzformate in verschiedenen Bereichen entwickelt, um Informationen zu segmentieren. Das Ziel: ein schneller und effektiver Abruf der Informationen. Auch die Ausbildung ist von diesem Trend nicht ausgenommen. Aber wie funktioniert dieses „Fast Food-Lernen“ konkret?

Wie funktioniert Snack Content?

Das Micro Learning kann verschiedene Formen annehmen: Artikel, Videos, Quiz, Computergrafiken usw. Das Unternehmen ThinkOvery, das auf die Lernerfahrung spezialisiert ist, nennt folgende Merkmale:

  • Es ist lernerzentriert, der Lernende muss beim Lernprozess so aktiv und autonom wie möglich sein. Der Lernende sucht aktiv nach Wissen, das er braucht;
  • Es ist flexibel und jederzeit verfügbar oder ATAWAD (anytime, anywhere, any device);
  • Es ist schnell (zwischen 20 Sekunden und 5 Minuten), damit es leicht konsumiert und behalten werden kann;
  • Es ist innovativ und benutzerdefiniert, da das Lernen nicht in einem bestimmten Programm stattfindet, sondern bedarfsorientiert abgerufen werden kann. Der Inhalt passt sich auch dem Fortschritt der Nutzer an;
  • Es ist praktisch und konkret, damit das Gelernte direkt in realen Situationen angewendet werden kann.

Eine Lernmethode, die sich sowohl für die jüngere, technikaffine Generation, als auch für Berufstätige eignet, die auf der Suche nach Effektivität sind. Aber was sind die Vorteile für Bildungseinrichtungen?

Die Vorteile des Micro Learning

Die Definition des Micro Learning hat Sie bestimmt schon auf Ideen gebracht, wie Sie diese Methode nutzen können. Lassen Sie uns jedoch einen genaueren Blick auf die Vorteile werfen. Das Unternehmen Artips Factory, das Ausbildungen in Storytelling für Unternehmen anbietet, hat vier Vorteile für BE und Organisationen festgestellt:

  • Tatsächliche Überwachung und Messung der Ergebnisse. Mittels der Fernausbildung können Sie den Fortschritt Ihrer Lernenden und die gelernten Punkte verfolgen;
  • Personalisierung und Anpassbarkeit der Lernprozesse für ein einmaliges Lernerlebnis. Da der Lernende zum Akteur seiner Ausbildung wird, kann er selbst entscheiden, welche Punkte er verbessern und welche Elemente er überarbeiten möchte. Dann sind Sie dran, sich anzupassen;
  • Eine höhere Motivation und ein stärkeres Engagement der Nutzer, die schneller Ergebnisse sehen, da sie das Gelernte direkt anwenden können;
  • Eine lohnende Investition durch E-Learning. Außerdem können Inhalte schnell und ohne nennenswerte Kosten erstellt werden.

Die Vorteile des Micro Learning sind zwar zahlreich, doch Kritiker werfen ihm vor, der Qualität der Inhalte zu schaden und dem schnellen Konsum von Lerninhalten den Vorzug zu geben. Wie steht es damit?

Wird Micro Learning andere Lernformate in den Schatten stellen?

Sie haben sich noch nicht dem Hype für das Micro Learning angeschlossen? Wie viele andere Bildungseinrichtungen haben Sie nämlich viele Tage, Wochen oder Monate in möglichst umfassende Inhalte investiert. Damit Ihre Lernenden wirklich an Kompetenz gewinnen. Für Sie ist Quantität gleichbedeutend mit Qualität und die Kürzung Ihrer Inhalte scheint Ihnen undenkbar? Perfekt, denn genau das wird beim Nugget Learning nicht verlangt.

Sind lange Formate in der Ausbildung unersetzlich?

Nein, das Micro Learning wird lange Formate nicht ersetzen.

Die Inhalte, die Sie bis dato erstellt haben, sind noch lange nicht überholt. Sie bieten dem Lernenden, der sich ein vollständiges Bild vom Thema machen oder sich intensiv weiterbilden möchte, umfassende, erschöpfende und wesentliche Informationen. Snack Content kann übrigens ergänzend dazu eingesetzt werden oder eignet sich hervorragend als Teaser, um ein längeres Modul vorzustellen oder das Interesse daran zu wecken. Es geht jetzt vielmehr um einen Paradigmenwechsel und die Frage nach der Innovation in der Ausbildung.

Ja zu Innovationen in der Ausbildung

Mit der Krise wurde schnell deutlich, dass der Fokus wieder auf die Lernerfahrung gelegt werden muss und neben der Digitalisierung die Qualität der Inhalte wieder im Vordergrund stehen muss. Ein Inhalt, ob lang oder kurz, hat sachdienlich und wirksam zu sein. Vorausgesetzt, man hat sich im Vorfeld Gedanken über die Bedürfnisse der Lernenden gemacht. Die Lernenden erwarten zum Beispiel mehr Interaktivität als früher.

Das Micro Learning bietet diese Möglichkeit, aber auch längere Formate. Vorausgesetzt, die Ausbilder haben sie diesbezüglich im Vorfeld entwickelt. Snack Content soll also nicht die „früheren Methoden“ in den Schatten stellen, sondern durch Anpassung an die Medien (Telefon, Tablet, Computer usw.) und die Nutzer der Branche Innovationen erbringen. Daher ist es entscheidend, diese beiden Ansätze nicht länger als konträr, sondern im Sinne von Innovation und Komplementarität zu betrachten. Die Qualität Ihrer Ausbildungen wird sich dadurch stark verbessern.

Fazit: Micro Learning eröffnet dem E-Learning neue Perspektiven

Micro Learning macht heute im Bildungsbereich absolut Sinn, da es unseren neuen digitalen Lebensstilen entspricht. Doch wie jede Innovation muss auch diese neue Methode ordentlich gehandhabt und strukturiert werden. Es geht nicht darum, Inhalte zu stückeln oder sie wie in sozialen Netzwerken ungeordnet zu verbreiten. Stattdessen bedarf es einer echten Strategie und eines pädagogischen Ansatzes, damit Ausbilder und Lernende gleichermaßen die Vorteile zu spüren bekommen. Es kann daher überaus nützlich sein, diese Methode in Ihre Lernprozesse zu integrieren. Denken Sie daran: Nicht die Quantität ist entscheidend, sondern die Qualität Ihrer Inhalte. So kann ein schlichter Satz im Gegensatz zu einer langatmigen Rede mitunter einen lebenslangen Eindruck hinterlassen. Auf die Dosierung kommt es an.

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