Im Bildungsbereich und insbesondere bei Fernausbildungen ist das Engagement der Lernenden nicht immer so hoch wie erhofft. Fehlende Regelmäßigkeit, fehlende Nachbereitung oder Desinteresse an den Modulen behindern mitunter den Austausch zwischen dem Lernenden und seinem Ausbilder. Die räumliche Distanz beim E-Learning macht einen regelmäßigen Austausch erforderlich: Ohne Kommunikation ist es schwierig, festzustellen, ob ein Auszubildender in seinen Bemühungen nachlässt oder den Anschluss verpasst. Um diese Hürden so gut es geht zu meistern, finden Sie hier 10 Tipps von CrossKnowledge, die Ihnen helfen, das Engagement Ihrer Lernenden zu fördern.
Tipp 1: Erinnern Sie daran, worum es bei der Ausbildung geht
Nutzen Sie als Ausbilder den Beginn einer Einheit, um die verschiedenen Schritte und die Ziellinie Ihrer Ausbildung in Erinnerung zu rufen. Versuchen Sie es neben einer einfachen Erklärung mit einem Marketingansatz: dem Kundennutzen. Beschreiben Sie detailliert, was Ihre Auszubildenden lernen werden, erklären Sie dann, wie sie das Gelernte bei ihren Aufgaben einsetzen können, um ihre eigenen Ziele zu erreichen, und legen Sie schließlich die Vorteile der Lernziele für eine andere Stelle oder für die berufliche Weiterentwicklung vor. Sagen Sie z. B.: „In dieser Ausbildung zum Projektmanagement werden Sie lernen, einen Terminplan zu verwalten, Ihre Aufgaben zu organisieren, ein Budget zu verwalten und mit allen Arten von Gesprächspartnern zu kommunizieren. So werden Sie in der Lage sein, die Projekte Ihres Teams zu verwalten und eine Gruppe zu managen. Dank dieser Ausbildung werden Sie sich auf Stellen als Projektleiter bewerben können und sie vermittelt Ihnen solide Fähigkeiten, wenn Sie ins Management aufsteigen möchten. “
Tipp 2: Nutzen Sie die zeitliche Dimension
Machen Sie sich den Umstand zunutze, dass viele dazu neigen, am Limit zu arbeiten, wenn die Deadline näher rückt. Setzen Sie bei selbstständigem oder quasi-selbstständigem E-Learning mehrere Fristen, an denen Leistungen oder Übungen erbracht werden müssen. Sie unterstützen Ihre Auszubildenden dabei, ihren Arbeitsaufwand zu planen und den Zeitplan der Ausbildung einzuhalten. Sie können Ihnen auch per Messenger oder E-Mail eine Erinnerung schicken.
Tipp 3: Betonen Sie die Belohnung
Der wichtigste Erfolg am Ende einer Ausbildung ist die Zertifizierung. Wenn Ihre E-Learning-Ausbildung oder ein darin enthaltenes Programm zu einer Zertifizierung führt, sorgen Sie für eine gute Abschlussquote. Die Lernenden wissen, warum sie die Module absolvieren und mit welchem Ziel.
Tipp 4: Setzen Sie auf Teamgeist
Peer-Coaching lässt sich ideal in eine Fernausbildung integrieren: Die Motivation eines Lernenden steigert die Motivation seines Lernpartners. Die Unterstützung durch Mitstreiter wird im Alltag häufig genutzt (z. B. um einen guten Vorsatz einzuhalten oder regelmäßig zum Sport zu gehen) und hat die gleichen Vorteile für die Lernleistung. Die Gruppe unterstützt und motiviert sich gegenseitig und tauscht Erfahrungen aus, um ans Ziel zu kommen. Führen Sie Gruppenübungen durch, bilden Sie Teams, wenn es um die Erbringung von Leistungen geht (eine Gruppe erstellt z. B. den Zeitplan, während ein Partnerteam das Projekt budgetiert).
Tipp 5: Beziehen Sie die Manager mit ein
Holen Sie während der gesamten Ausbildung die Manager und Führungskräfte mit ins Boot. Sie verfolgen einen praxisorientierten Ansatz im Hinblick auf Ihre Ausbildung und tauschen Informationen in direktem Kontakt mit den Auszubildenden aus. Sie können erklären, dass sie Projektmanager brauchen, um diesen oder jenen Kunden zu betreuen, oder dass jedes Team z. B. in der Lage sein muss, sich selbst zu managen.
Sie können sie zu Beginn der Einheit einbeziehen, um über die Ziele zu sprechen (Tipp 1) oder um die Leistungen zu korrigieren (Tipp 2). Wenn die Leistungen auf ihren Berufsalltag oder ihre Erwartungen abgestimmt sind, werden die Auszubildenden doppelt so engagiert und motiviert sein.
Tipp 6: Fördern Sie die Gemeinschaft
Wenn Sie eine ganze Gruppe von Lernenden ausbilden, schaffen Sie eine Gemeinschaft. Fördern Sie den Austausch zwischen den Teilnehmern, bilden Sie kleine Teams oder arbeiten Sie an gemeinsamen Projekten. Teil einer Gruppe zu sein, motiviert zum Handeln und verringert durch den Druck der Gruppe die Tendenz, Dinge aufzuschieben.
Zählen Sie auch auf Methoden des Peer-Learning und den Erfahrungsaustausch.
Tipp 7: Feilen Sie am Nutzererlebnis
Ohne wirksame Materialien kein Engagement! Wenn Ihr Bildschirm einfriert, Ihre Verbindung oder der Ton schlecht ist, verlieren Sie schnell Ihre Auszubildenden.
Laut CrossKnowledge senkt ein zusätzlicher Klick auf einer E-Learning-Plattform die Nutzungsrate um 15 bis 20 %. Schauen Sie sich den Onlinehandel an: Je leichter Ihre Seiten zugänglich sind, desto häufiger werden sie besucht.
Tipp 8: Überdenken Sie die Ausbildung innerhalb eine Berufslaufbahn
Wenn Sie an einem Problem arbeiten, das Ihr Auszubildender zum Zeitpunkt T hat, steigern Sie natürlicherweise sein Interesse am E-Learning. Wenn Sie ihm zum Zeitpunkt, an dem er damit beauftragt wird, erklären, wie er einen Terminkalender verwalten muss und nicht von einer hypothetischen Aufgabe ausgehen, erreichen Sie seine Aufmerksamkeit besser.
Tipp 9: Denken Sie Pull statt Push
Wenn Sie sich bislang darauf beschränkt haben, einen Link im Intranet des Unternehmens zu setzen, haben Sie Ihre Erfolgschancen nicht maximiert. Anstatt die Teilnahme über E-Mails zu forcieren, sollten Sie Ihre Module überall zugänglich machen. Wenn die Ausbildungseinheiten über ein Handy, einen Computer oder ein Tablet zugänglich sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die Engagement-Rate ändert.
Es reicht nicht aus, über Ihr Angebot zu kommunizieren, sondern Sie müssen auch dort präsent sein, wo Ihre Auszubildenden nach Ausbildungen suchen. Denken Sie über den E-Learning-Katalog hinaus, ziehen Sie interne soziale Netzwerke oder kollaborative Tools in Ihre Planung mit ein.
Tipp 10: Schlagen Sie ein individuelles Programm vor
Wie Ruth C. Clark und Richard E. Mayer in „e-learning and the Science of Instruction“ erläutern, ist die Beteiligung Ihrer Auszubildenden umso stärker, je individueller die Ausbildung ist. Wenn Ihre Ausbildung aus einer Reihe von unabhängigen Modulen besteht, können Sie für Ihren Auszubildenden die Module auswählen, die für ihn interessant sind. Stellen Sie ihm dazu zu Beginn der Ausbildungseinheit Fragen oder lassen Sie ihn eine Selbstdiagnose ausfüllen und bieten Sie ihm nur die Module an, die seinen Antworten entsprechen. Es gehört zum guten Ton, am Ende des Programms eine zweite Selbstdiagnose anzubieten, damit der Lernende den von ihm zurückgelegten Lernweg ermessen kann.
Stützen Sie sich während der gesamten Ausbildung oder auch außerhalb auf Vorschläge für zusätzliche Module, die auf Ihre Lernenden zugeschnitten sind.
Konterkarieren Sie die negativen Auswirkungen der Isolation und der mangelnden Motivation, die eine Fernausbildung mit sich bringen kann. Bauen Sie auf menschlichen Austausch, Teamgeist, persönliche Beziehungen und das Engagement aller Beteiligten. Vergessen Sie technikseitig nicht, sich auf den Plattformen oder im Intranet der Unternehmen, auf denen Ausbildungen gelistet werden, zu positionieren und einen guten Computer, WLAN und ein ordentliches Mikrofon anzuschaffen. Mit diesen Tipps haben Sie alle Chancen in der Hand, Ihre Ziele zu erreichen oder sogar zu übertreffen!