Nach den Erschütterungen durch die Pandemie im Jahr 2020, hat sich der Ausbildungsbereich allmählich angepasst und neue Lernmöglichkeiten geschaffen. Die Zahl der Fernausbildungen steigt und neue Methoden kommen auf. Wo stehen wir heute? Worauf können wir uns für das kommende Jahr einstellen?
Erfahren Sie mehr über die neuesten E-Learning-Trends 2022.
Was die Coronakrise verändert hat
Die Zwangsisolierung seit 2020 hat bei vielen Erwerbstätigen dazu geführt, dass sie ihre Arbeitsweise oder auch den Sinn ihrer Arbeit in Frage stellen. Die Erwartungen an die Ausbildung wurden dadurch auch verändert.
Isolation am Arbeitsplatz
Die Ausbildung ist eine der Möglichkeiten, um aus der Isolation herauszukommen: Kollaboratives Lernen war laut der L&D Global Sentiment Survey eine der gefragtesten Formen des E-Learning. Soziales Lernen ist 2021 und 2022 sehr beliebt und steht bei jeder Ausbildung im Fokus.
Der Umbruch
Wer hat nicht schon Geschichten von Umschulungen nach der Gesundheitskrise gehört? Viele Berufstätige möchten ihrer Karriere eine neue Richtung geben. Deshalb haben sie mit einer Umschulung oder Weiterbildung begonnen. Die Umschulung verfolgt das Ziel, den Beruf zu wechseln, die Weiterbildung dient der Verbesserung der beruflichen Qualifikation und strebt eine andere Stelle im gleichen Sektor an.
Behalten Sie diese beiden Ziele im Hinterkopf, während wir uns anschauen, mit welchen Veränderungen die Ausbilder rechnen müssen.
Die Motivation der Lernenden bleibt die größte Herausforderung des Jahres
Die Umfrage von L&D zeigt, dass die Herausforderung für Ausbilder im Jahr 2022 weiterhin das Engagement der Lernenden betrifft. Wie kann man den Lernenden zu mehr Engagement verhelfen? Können wir uns aus anderen Bereichen Anregungen holen?
Feilen Sie am Nutzererlebnis
Nehmen wir das Beispiel Netflix. Nicht der gesamte Katalog wird angezeigt, Gott sei Dank! Zusätzlich zu neuen Filmen und Serien und den Spitzentrends hat Netflix einen Affinity-Algorithmus entwickelt: Wenn Ihnen dieser Inhalt gefallen hat, sollte Ihnen auch dieser gefallen. Um der chronischen Unentschlossenheit entgegenzuwirken, die die Plattform mit sich bringen kann, haben die Macher die Shuffle-Option eingeführt, bei der zufällig ein Video ausgewählt wird.
Wie können Sie sich die Techniken von Netflix für Ihre Ausbildung zunutze machen?
Wenn Sie die Anzeige Ihres Ausbildungskatalogs konstruieren, denken Sie in drei (einzelne oder sich ergänzende) Richtungen:
- Zeigen Sie nicht alles: Sie müssen nicht den gesamten Katalog zeigen, das kann zur Unentschlossenheit führen.
- Schlagen Sie Themen nach Affinität vor: Es besteht die Chance, dass ein Lernender, der eine Ausbildung im Bereich Soft Skills absolviert hat, an einem anderen Inhalt aus demselben Bereich interessiert ist.
- Erweitern Sie Horizonte: Auf Netflix sind Sie nicht nur und ausschließlich Comedy-Fan. Dasselbe gilt für Ihren Katalog. Schlagen Sie über die intelligente Gliederung der Rubriken auch andere Themen vor, um andere Perspektiven zu schaffen.
Mithilfe von Algorithmen können Sie personalisierte E-Learning-Angebote zusammenstellen, die bessere Aussichten haben, Ihren Lernenden zu gefallen.
Über diese Techniken können Sie die 3R-Politik ausbauen: Richtiger Inhalt für die Richtige Person zum Richtigen Zeitpunkt.
Stützen Sie sich auf Technologien
Wie können Sie ein einziges Programm in mehrere individualisierte Programme umwandeln, ohne ein Heer von Ausbildern einzustellen? Mithilfe von Algorithmen. Sie sind bei der Auswahl sehr nützlich und dienen auch dem Fortschritt der Ausbildung.
Hier hilft das Prinzip des Entscheidungsbaums: Je nach Niveau des Lernenden (zu Beginn oder während der Ausbildung), wird er zu einem anderen Modul weitergeleitet.
Nach Abschluss des Moduls bewerten Sie das Wissen und die Lernblockaden Ihres Lernenden über eine Reihe von Fragen. Entsprechend der Antworten leiten Sie ihn zu einem neuen Modul (wenn der Lernende alles verstanden hat) oder zu einem ergänzenden Modul weiter (wenn der Lernende sein Wissen festigen muss).
Doch Vorsicht: Die Technologie ist zwar gut, doch sie kann Einfühlungsvermögen und Scharfsinn des Ausbilders nicht ersetzen.
Passgenaue Inhalte anbieten
Bevor oder nachdem Sie Ihre Videomodule erstellt haben, lohnt es sich, sich zu überlegen, in welcher Form Sie diese Videomodule Ihren Lernenden anbieten wollen.
Um einen Aufmerksamkeits-Burnout zu vermeiden, erstellen Sie Mikromodule nach dem Prinzip des Snack Content ein: Videos zwischen 2 und 5 Minuten, die direkt auf den Punkt kommen und nur einige wenige zentrale Informationen enthalten.
Sie lassen sich leichter in der U-Bahn oder zwischen zwei Meetings konsumieren, eignen sich besser für einen vollen Terminkalender und fördern so die Teilnahme an der Ausbildung. Diese Arbeitsweise spornt dazu an, seine Inhalte zu überprüfen, seine Sätze zu überarbeiten und Überflüssiges zu streichen, um eine größere Wirkung zu erzielen. Ein echter Vorteil für die Lernergonomie.
Lösungen in der Entwicklung
Neue attraktive und beliebte Lösungen treten bildungsseitig auf den Plan. Diese Lösungen finden allerdings eher bei Influencern Erwähnung und werden nicht wirklich von Ausbildern angeboten. Erwähnt werden sollten:
- Der Learner Generated Content, bei dem der Lernende die Ausbildung gestaltet. Der Ausbilder folgt dem Lernenden, indem er den Inhalt anreichert, um die Ausbildungsziele zu erreichen;
- MasterClasses, in denen „Rockstars“ aus allen Bereichen ihre Erfahrungen weitergeben;
- Podcasts, die immer mehr an Bedeutung gewinnen und Einzug in vielen verschiedenen Bereichen halten.
Wie zuvor bleiben auch in diesem Jahr einige Prinzipien unverändert: das virtuelle Klassenzimmer, die Personalisierung, das mobile Lernen. Auch 2022 ist es angesichts der langen Vorlaufzeiten für Veränderungen und der heterogenen Bildungslandschaft sinnlos, auf eine echte Revolution zu hoffen. Aber einige Feedbacks und Rückmeldungen von Lernenden sind immer willkommen, um etwas anderes, Neues vorzuschlagen.