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Neurowissenschaften im Dienste der Bildung

Zusammenfassung

Wenn die Schulzeit schon mehrere Jahre zurückliegt, ist es einfach, die Gefühle zu vergessen, die unsere Lernprozesse auslösen. Gefühle, die instinktiv wieder auftauchen, wenn wir uns erneut in einer Lernsituation befinden.

Um nicht in die Falle der „Schule für Erwachsene“ zu tappen, steht Ihnen ein großartiger Beitrag zur Verfügung über die kognitive und affektive Neurowissenschaft. Nur wenn Sie gut über das menschliche Gehirn Bescheid wissen, können Sie etwas anderes, etwas Neues anbieten. Unsere Forschungsergebnisse helfen Ihnen dabei, Ihre Art des Unterrichts an die verschiedenen Funktionsweisen des Gehirns anzupassen.

Einleitend möchten wir auf etwas Wichtiges hinweisen: Jeder durchläuft einen Lernprozess mit seinem Charakter und vor allem mit seiner Geschichte. Ein Erwachsener lernt, wie er schon als Kind gelernt hat. Sie müssen Ihr Verhalten anpassen, je nachdem, ob Sie ehemalige Klassenbeste oder Klassenletzte vor sich haben. Entdecken Sie einige Schlüssel aus der Neuropädagogik, die Ihnen helfen können.

Wir sind alle unterschiedlich, wir haben nur ein paar ähnliche Reize.

Sie wissen ja schon, dass sich ein Lernpfad in zwei Phasen aufteilen lässt: den Beginn und den Abschluss. Die Motivation, die eine oder andere Phase durchzuführen, ist für Ihre Lernenden und für Sie von entscheidender Bedeutung.

Um die Motivation zur Aufnahme einer Ausbildung zu steigern, sollten Sie sich Folgendes merken: Wir sind motiviert, ein Projekt zu beginnen, wenn wir genug Energie haben und der geschätzte Gewinn 2,7-mal höher ist als das Risiko, keine Ausbildung zu beginnen. Im Alltag ist es schwierig, diesen Gewinn zu ermitteln, aber Sie müssen wissen, dass das Aufwand-Nutzen-Verhältnis weit zugunsten des Gewinns ausfallen muss.

Mehrere Hebel stehen Ihnen zur Verfügung, um hier anzusetzen:

  • Steigern Sie den Wert Ihres Unterrichts: Es liegt auf der Hand, dass man „Fortgeschrittenen“ keinen „Anfängerkurs“ anbietet und belanglosem Gerede sollte nicht zu viel Raum gegeben werden;
  • Bieten Sie eine starke, ein Engagement schaffende Lernsequenz mit einem guten Aufhänger, mit Nutzengewinn, mit einer ansprechenden Zusammenfassung usw.

Wenn jemand hoch motiviert ist, zieht er die Dinge bis zum Ende durch, nutzen Sie dieses Verhalten.

Um die Motivation zu steigern, eine Ausbildung fortzusetzen, sollten Sie ein Belohnungssystem einrichten: Übungen, aktive Sequenzen, Bereiche, in denen die Lernenden mithilfe ihres Wissens ein Problem lösen. Wertschätzen Sie Ihre Lernenden durch Lob und passen Sie sich sowohl ihrem Tempo als auch ihrem Niveau an.

Machen Sie sich während Ihrer Ausbildung auch folgende Elemente zunutze, um Ihre Ergebnisse zu verbessern:

  • Zeigen Sie klar den Weg auf, der zurückgelegt werden muss und die nächsten Schritte;
  • Emotionen transportieren viel Lernstoff. Es hat seinen Grund, warum wir TEDTalks oder die Virtual Reality bei Lernprozessen einsetzen;
  • Seien Sie konsequent in Ihrem Unterricht, stiften Sie Sinn, um das Engagement zu fördern;
  • Schaffen Sie eine wohlwollende Lernumgebung, um Ihren Lernenden Ängste zu nehmen;
  • Streuen Sie Belohnungen ein, die das Ego ankurbeln (Likes, Abzeichen usw.).
Nutzen Sie zwei Effekte, um Ihre Botschaften zu vermitteln:
Den Primäreffekt: An die ersten Informationen, die wir erhalten, erinnern wir uns besser als an Informationen, die später eingehen.
Der Rezenzeffekt: Eine Information wird besser aufgenommen, wenn sie sofort wiederholt wird.

Selbstverständlich sind diese Tipps allgemeiner Natur und gelten nicht für 100 % der Bevölkerung. Dennoch werden sicher einige davon in Ihrem Unterricht funktionieren.

Unter Neuroatypie werden spezifische Merkmale (nicht Krankheiten) zusammengefasst. Hierunter fallen unter anderem „DYS“-Störungen, das Störungsspektrum des Autismus, ADS/ADHS, Hochbegabung oder emotionale Hypersensibilität. Wohlwollen und Respekt sind daher in Ihren Ausbildungseinheiten mehr als je gefragt.

Wie Sie früher in der Schule sicher festgestellt haben, kann man nicht alle gleich behandeln und hoffen, dass die Unterschiede verschwinden.

Als Ausbilder müssen Sie Ihr Leitschema gut entwickeln

Verschiedene wissenschaftliche Studien zeigen, dass die explizite Wissensvermittlung die effektivste Art des Unterrichtens ist. Vor allem, wenn diese Art des Unterrichtens flüssig erfolgt. Sie können beispielsweise die SPRI-Methode einsetzen, die vier Schritte umfasst – Situation, Problem, Lösung, Information:

  1. Ausgangslage, Ausgangspunkt;
  2. Problem, das auftritt;
  3. Lösung des Problems, die auf allgemeine Weise dargestellt wird;
  4. Informationen, die die genannte Problemlösung explizit darstellen.

Wenn Sie diese Methode einsetzen, wird Ihre Ausbildung klarer und unterhaltsamer. Außerdem halten Sie hier Ihren Leitfaden für die pädagogische Inszenierung in den Händen. Das ist der Inhalt, der Kern.

Lassen Sie uns jetzt die Form anschauen. Wenn Sie Ihre Ausbildungsmaterialien designen, lassen Sie alles Überflüssige weg, konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche, auf das, was sich der Lernende merken soll. Denken Sie an die Blickbewegungen (z. B. würden die Augen bei einem Artikel wie diesem ein F-Muster bilden) und heben Sie nur die wichtigsten Elemente hervor.

Und schließlich sollten Sie Ihr Lernmaterial mit Übersichtsblättern untermauern, um den Rezenzeffekt zu nutzen.

Die Welt der Neuropädagogik ist riesig und dieser Artikel streift nur einen winzigen Teil davon. Wenn Sie sich für dieses Thema interessieren, nutzen Sie die Gelegenheit, um ein neues Lernkonzept kennenzulernen, das Sie sehr bereichern wird!

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